Was tun im Oktober: meine griechische Schildkröte ist noch aktiv, die maurische dagegen schon sehr träge? 


Frage: Ich besitze eine griechische und eine maurische Landschildkröte, beides Nachzuchten aus 2007, die jetzt also knapp vier Monate alt sind. Während das griechische Schildkröten-Baby noch munter ist und frisst, hat sich das maurische Tier im gleichen Terrarium bereits vergraben. Was ist zu tun?  

Antwort: Dass sich Schildkröten im ersten Jahr kurz vor dem Wintereinbruch bezüglich ihrer Aktivität ganz unterschiedlich verhalten, kommt nicht nur in artverschiedenen sondern auch in artgleichen Gruppen vor. So beobachte ich jedes Jahr im Spätherbst, wie sich einige meiner maurischen Nachzuchten nicht mehr sehen lassen, andere aber mit dem Einschalten des Lichts wenigstens noch für täglich einige Stunden munter sind.

In Ihrem Fall können Sie das schon lethargische maurische Schildkröten-Baby aus dem Substrat holen, einige Minuten lang im lauwarmen Wasser baden und dann direkt in den Licht-Strahlungskegel neben etwas Futter und das noch aktive Tier setzen. Sollte es sich trotzdem sofort wieder eingraben, dann ist es bereit für die Winterruhe, sollte dann aber auch nicht mehr länger durch die heiße Lampe bestrahlt werden. Setzen Sie also das Tier, nachdem Sie es gewogen haben, in einen Überwinterungskarton passender Größe (z.B. Schuhkarton) mit geeignetem Substrat, und lassen Sie diesen noch mindestens 2-3 Tage ohne Beleuchtung im warmen Wohnraum stehen. Danach stellen Sie den Karton einige Tage in einen etwas kühleren Raum (z.B. Hausgang) und erst danach schließlich in den eigentlichen kalten Überwinterungsraum. Ihr jetzt noch aktives griechisches Schildkröten-Baby kann noch so lange allein im Terrarium zubringen, bis es ebenfalls träge wird und die Futteraufnahme einstellt. Dann gehen Sie analog wie oben beschrieben vor. Wenn die „Griechin“ fest schläft, können Sie sie vorsichtig zu der maurischen Schildkröte setzen.

Horst Köhler (30. November 2007)