Insgesamt hat unser für die Haltung der Landschildkröten genutztes Areal eine Größe von etwa 120 m².

 

Außenfläche

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Bild 1: Diese Aufnahme zeigt das Freigehege für meine Testudo hercegovinensis (Dalmatische Landschildkröte)

Die Außenfläche ist unterteilt in drei große Freigehege, ein kleineres für Quarantänefälle und ein Jungtiergehege. Alle Freigehege sind, wie in Bild 1 und 2 zu sehen ist, mit Natursteinen eingefasst, mit Wacholder, Salbei, Lavendel oder Hibiskus bepflanzt, mit größeren Steinen und Wurzeln gegliedert und große Bereiche mit Kalkschotter aus einem Kalksteinbruch aufgefüllt. Damit haben wir versucht, die Gehege möglichst ähnlich wie die Landschaft in den natürlichen Verbreitungsgebieten der Tiere zu gestalten, wovon wir uns zuvor bei Reisen in diese Länder ein Bild gemacht haben (siehe auch meinen Bericht „Unterschiede im äußeren Erscheinungsbild, Verhalten und in der Haltung von Griechischen und Dalmatischen Landschildkröten" in der Rubrik „Berichte & Artikel" dieser Website). Jeweils der Größe der Schildkröten angepasste flache Wasserschalen vervollständigen die Einrichtung.

 

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Bild 2: ... und hier das Zuhause meiner Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni boettgeri)

Von den Freigehegen gelangen die Tiere durch Eingänge, die mit Lamellenvorhängen gegen Zugluft geschützt sind, in beheizbare Innenbereiche. Diese Innenbereiche sind ein Gewächshaus mit 6 m² und zwei in die Scheune gebaute Innenräume mit nochmals 6 und 3 m².

 

Einrichtung der Innenbereiche
Im Gewächshaus sind zwei kleinere Bereiche abgetrennt, die mit Ausgängen in das Quarantäne- und das Jungtier-Freigehege führen. Der größte Teil gehört zu einem der großen Freigehege.
Alle Bereiche sind etwa gleich eingerichtet. Eine Schlafkammer mit Deckelheizung, eine Heizlampe für kalte Tage, wie die Deckelheizung ebenfalls über einen Thermotimer gesteuert, eine Wasserschale und Grünpflanzen. Die Heizung der Deckel besteht aus einem Rahmen aus ca. 1 cm dicken Leisten mit einem darüber gespannten Drahtgitter, an dem ein in Schleifen gelegtes Heizkabel befestigt ist (Länge des Heizkabels 6 m, Leistungsaufnahme 50 Watt).
Die Innengehege, in denen erwachsene Weibchen leben, sind zusätzlich noch mit Legehügeln ausgestattet, da manche Weibchen bei anhaltend schlechtem Wetter im Frühjahr ihre Eier auch innen ablegen.
Jeder dieser Räume hat zusätzlich noch einen Radiator für den Fall, dass der Winter extrem kalt wird, was im vergangenen Winter 2008/09 bei uns der Fall war.
Abends werden alle Eingänge mit Schiebern verschlossen, um ein Eindringen von Fressfeinden nachts zu verhindern.

 

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Bild 3: Beheizbares Schildkrötenhaus in der Scheune; links im Bild die Schlafkammer mit Deckelheizung. Hier leben meine Dalmatischen Schildkröten. Alle Fotos von Ricarda Schramm.

Die Innengehege in der Scheune (Bild 3) haben Fenster aus Alltop-Platten und zusätzlich noch HQI-Lampen für trübe Tage. Die Wände und die Decke wurden mit Holzständern und OSB-Platten doppelwandig mit 6 cm Isolierung gebaut, die genauso isolierte Türe ist quer geteilt, um im Sommer den Raum lüften zu können.
Da wir die Schildkröten ganzjährig in den Gehegen pflegen, das heißt auch die Winterstarre wird in den Häusern verbracht, wurde zunächst vor dem Bau der Boden unter den Fundamenten etwa 80 cm tief ausgehoben, ein kleinmaschiges Drahtgitter eingelegt und dieses an den Seiten bis in das Betonfundament gezogen. Danach wurde das Ganze wieder mit Erde aufgefüllt.
Die Schildkröten bereiten sich hier im Herbst selbst auf die Winterstarre vor, stellen das Fressen ein und vergraben sich in den Schlafkammern.

Die Deckelheizung stelle ich während der Winterstarre auf folgende Temperaturen ein: auf 5 °C bei meinen Griechischen und Dalmatischen Landschildkröten und auf 3 °C bei den Steppenschildkröten. Im Frühjahr, also etwa im März wenn die ersten Tiere langsam wach werden, wird die Temperatur des Schlafhauses durch die Deckelheizung langsam bis auf 15 °C hochgefahren. Auf diesem Wert bleibt sie bis zum Herbst stehen, dann wir sie langsam wieder heruntergefahren. Die Zusatzradiatoren sind so eingestellt, dass der Raum frostfei bleibt; sie werden also nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen benötigt. Im zeitigen Frühjahr heizen sie den Raum insgesamt auf.

Ricarda Schramm (2. Juli 2009)