Ab morgen, den 1. September 2010, tritt in allen EU-Mitgliedsländern, also auch in Deutschland, die zweite Stufe der Öko-Design-Richtlinie der EU und damit des Glühlampenausstiegs in Kraft, denn dann dürfen auch keine neuen matten 75-Watt-Glühbirnen mehr (hergestellt und) in den Handel gebracht werden (Restbestände dürfen allerdings noch verkauft werden). Vor bereits genau einem Jahr kam schon das Aus für 100-Watt und die klare 75-Watt-Birnen. Im Haushalt und damit auch als Licht- und Wärme-Bestrahlungsquellen für Landschildkröten dürfen die Glühbirnen allerdings weiterhin ohne zeitliche Begrenzung verwendet werden.
In Jahresabständen werden dann auch noch die 60-Watt- und die 40-Watt- bzw. 25-Watt-Glühbirnen vom Markt genommen werden.

Ersetzt werden die Glühbirnen durch stromsparende Leuchtstofflampen (Energiesparlampen). Hier ist der Markt immer noch sehr stark in Bewegung, das Gleiche kann auch für die Preise der neuen Produkte gesagt werden. Denn noch im Frühjahr 2010 musste die Stiftung Warentest bei einem Serientest von 28 geprüften Energiesparlampen feststellen, dass nur drei von ihnen das Prädikat "gut" verdienen, zwei Drittel waren nur "ausreichend" und sechs sogar "mangelhaft" ("Energiesparlampen: Kein Lichtblick", 9.4.2010). Die Tester wurden mit massiven Problemen bei ihren Dauerprüfungen, vor allem mit rasch nachlassender Leuchtkraft und geringer Schaltfestigkeit konfrontiert. So verfehlten viele Produkte bei Anwendungen, wo oft ein- und ausgeschaltet wird, z.B. in Hausfluren und Kellerabgängen, das Mindestziel von 10.000 Schaltzyklen: manche Energiesparlampen fielen bereits nach wenigen Monaten aus. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Hersteller ihre Produkte technisch verbessern. Was bleibt, ist die Tatsache, dass die modernen Leuchtstofflampen Quecksilber enthalten (und daher recycelt werden müssen).

 

75Watt11-Watt-Energiesparlampe (unten) und klare 60-Watt-Glühlampe. Die Energiesparlampe überstand den Betrieb im Kellerflur des Wohnhauses des Autors keine fünf Monate und wurde durch die 60-Watt-Glühbirne ersetzt. Damit war es im Treppenhaus zu den Kellerräumen nicht nur heller, sondern vor allem auch schneller hell als zuvor mit der Energiesparlampe. Foto von Horst Köhler.

 

Die "alten" Glühbirnen sind zwar, was ihre Effizienz als Helligkeitserzeuger anlangt, unwirtschaftlich, weil sie auch viel Wärme produzieren. Doch gerade dies erweist sich für die Pflege von einigen wenigen juvenilen Landschildkröten in kleinen bis mittelgroßen Innengehegen bzw. Terrarien, vor allem für die Aufzucht von Schlüpflingen, als Vorteil: Glühbirnen erzeugen nämlich ein angenehmes sonnenähnliches Licht (wenn auch ohne UVB-Anteil) und gleichzeitig Wärme und Helligkeit.

 

Lesen Sie als weiteren Beitrag zu diesem Thema den Artikel: "Vergleich: Lampen für die Wärmebestrahlung von Landschildkröten-Schlüpflingen" vom 3.8.2009 in der Rubrik "Berichte & Artikel".

 

Dieser Beitrag von Horst Köhler wurde am 31. August 2010 online gestellt.