Bilder und Bildtexte von Ricarda Schramm

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Seit über 30 Jahren halte ich europäische Landschildkröten und züchte auch seit vielen Jahren. Im Durchschnitt legen meine Steppenschildkröten (Testudo horsfieldii) zwei bis drei Eier je Gelege, die dalmatinischen Landschildkröten (Testudo hermanni hercegovinensis) drei bis vier. So schlüpfen bei mir jedes Jahr etwa 20 bis 25 Jungtiere – mehr müssen es auch gar nicht sein, weil ich sonst die Interessenten nicht mehr ausreichend beraten könnte.

Zum oberen Bild: Die Arten bzw. Unterarten halte ich in getrennten Gruppen mit jeweils zwei Männchen und vier bis sechs Weibchen. Jede Gruppe hat etwa 15 bis 20 qm Fläche zur Verfügung, wobei diese Areale so gut strukturiert sind; dass sie für die Schildkröten nicht mehr überschaubar sind. Der Vorteil: keines der Tiere läuft ständig an der Einfriedung entlang und unternimmt Ausbruchsversuche. 

 

 

RicardaBild2kleinDie genauen Größen der Gehege schwanken jedoch immer wieder, weil entweder wieder anders abgetrennt bzw. mal wieder erweitert werden muss, wenn neue Tiere (Abgabetiere) dazukommen. Während der Eiablage-Phase werden die Männchen falls nötig von den Weibchen getrennt, was besonders bei meinen Steppenschildkröten erforderlich ist. Wie das Bild zeigt, gibt es relativ wenig Grasfläche, dafür aber viel Kalkschotter, weil wir nach Freilandbeobachtungen in Kroatien die Einrichtung unserer Gehege neu überdacht und entsprechend naturnah abgeändert haben.

 

 

 

 

RicardaBild3kleinEin Gewächshaus und zwei große isolierte Räume in einer Scheune, beheizt und beleuchtet, bieten meinen Tieren Schutz bei Schlechtwetter-Perioden.

Mittleres Bild: Dies sind Filipa und Cleo beim Naschen im Freigehege. Dort stehen Büschel der Fetthenne, die sehr gerne gefressen wird, aber nicht in zu großen Mengen als (Allein-) Futter gegeben werden sollte. Diese Pflanze ist mit einem niedrigen Drahtgitter umgeben, so dass es den Schildkröten schon etwas Mühe bereitet, davon zu fressen. Aber Schildkröten sind erfinderisch und schaffen es durch akrobatische Einlagen immer wieder, an die begehrte Nahrung zu gelangen.

Unteres Bild: Dieses Foto zeigt meine Babys aus dem letzten Jahr (2007). Ihnen steht ein kleineres Gehege von etwa 1 qm Größe zur Verfügung, das nach oben durch ein Drahtgitter gegen Fressfeinde geschützt ist. Man kann es schon oft erlebt haben, aber es ist trotzdem immer wieder faszinierend und ein kleines Wunder, wenn solche Winzlinge aus dem Ei schlüpfen, fix und fertig wie die Großen sind und nach wenigen Tagen im Terrarium herumwuseln und Löwenzahn fressen. Die Zeit bis zum ersten Winterschlaf verbringen sie in einem Terrarium, werden aber bei schönem Wetter regelmäßig nach draußen in ihr Baby-Gehege getragen. Bei schlechtem Wetter werden sie alle zwei Tage mit einer UVB-Lampe bestrahlt.

Dieser Beitrag wurde Anfang August 2008 online gestellt.